Anlässlich des 94. Geburtstages der Anne Frank hat die GeLoWe am 12.06.2023 zum zweiten Mal am Anne Frank-Tag teilgenommen. Dafür wurde die Schule schon Wochen vorher mit der diesjährigen Anne Frank-Zeitung zum Thema Ideale sowie mit Postkarten und Plakaten zum Thema ausgestattet.

Nachdem die Plakatausstellung letztes Jahr im 10er-Pausenraum am Wersener Standort zu sehen war, wurde sie dieses Jahr vom Kollegen Johannes Verlemann in der Pausenhalle zwischen Aula und Mensa in Westerkappeln aufgebaut. Einige Klassen konnten sich die Ausstellung so während des Unterrichts ansehen. Nahezu alle Westerkappelner Schüler*innen sollten auch während der Pausen die Ausstellung wahr genommen haben. Immer wieder sah man hier interessierte Kinder und Jugendliche vor den Stellwänden stehen.

Die unteren Klassen haben Anne Frank überwiegend zunächst anhand von Sekundärliteratur wie zum Beispiel der Bücherserie „Little People. BIG DREAMS“ kennen gelernt. Im Anschluss daran hat die Klasse 5B den virtuellen Rundgang durch das Anne Frank-Haus unternommen. Damit konnten sie sich emotional in Annes Situation hineinfinden und entwickelten reges Interesse. Nachdem die 5B sich über mehrere Tage immer wieder mit dem Thema beschäftigt hatte, hat sie verstanden, dass auch sie dafür verantwortlich sind, dass sich Zustände wie im 3. Reich nicht wiederholen.

In der 5E kamen nach dem ersten Kennenlernen der Anne Frank bereits viele Fragen auf, weil viele Schüler*inne noch gar kein Vorwissen zum Thema mitbrachten. Danach haben sie sich anhand der Zeitung mit den Ideen der Nazis damals und heute beschäftigt. Die Erschütterung um die damaligen Taten und den Einfluss der Nazis und das damit geschehene Unrecht aufgrund verschiedener Religionszugehörigkeiten war hier deutlich zu spüren. In der Diskussion darüber, dass alle Menschen gleich viel wert sind, wurde hier zum Beispiel auch über das schwierige Thema der Organspende und dem Widerspruch zum Gleichheitsgrundsatz gesprochen. Der Vergleich kam dabei von den Schüler*innen selbst.

Auch in vielen Klassen der Jahrgänge 6, 7 und 9 wurde mit der Anne Frank-Zeitung gearbeitet. Beliebt war dabei eine bebilderte Doppelseite zu den gewaltsamen Ideen der Nazis. Dabei galt es, die Ideen den passenden Bildern zuzuordnen. Das stieß zum Beispiel in der Klasse 6A auf breites Interesse. In der 9D wurde danach von diesen Negativ-Idealen wie Antisemitismus, Rassismus usw. der Bogen zur Gegenwart geschlagen: Die Schüler*innen verfassten hier Instagram-Posts, in denen sie couragiert gegen die falschen Ideale eintraten. So entstanden Posts, die zur Akzeptanz der verschiedenen Religionen aufriefen oder sich gegen Bodyshaming richteten.

In der 7A wurden anhand der Zeitung die positiv besetzten Ideale wie Frieden, Akzeptanz von Unterschieden usw. herausgearbeitet und den negativ besetzten Idealen der Nazis wie Krieg, Machtansprüchen, Diskriminierung und Schönheitsidealen entgegen gesetzt. Davon ausgehend haben sich die Schüler*innen am Ende überlegt, wie sie unsere Welt gerne verändern würden.

In der 7E konnten sich die Lernenden im Sinne der Differenzierung entscheiden, ob sie sich anhand der Zeitung den Lebenslauf der Anne Frank erarbeiten wollten oder sich mit dem Menschenbild und den Zielen der Nazis auseinandersetzen wollten. Damit konnte der auch hier sehr unterschiedliche Kenntnisstand berücksichtigt werden.

Der Philosophie-Kurs zweier neunter Klassen von Frau Moser war bei der Ankündigung des Themas und des Tages zunächst weniger motiviert. Deswegen wurde hier nochmal darüber gesprochen, warum die Geschichte der Anne Frank auch heute noch von enormer Wichtigkeit für uns ist. Anschließend wurde die Zeitung hier genutzt, um sich mit der Geschichte der jüdischen Tänzerin Lin Jaldati auseinanderzusetzen, die im selben Konzentrationslager gefangen gehalten worden war wie Anne Frank. Da sie dieses überlebte, konnte sie noch lange ihre Geschichte weiter erzählen und in der Zeitung kommt ihre Tochter in einem Interview zu Wort. Der Philosophie-Kurs hat sich außerdem ausgewählte Videos und Ausschnitte aus dem Interview angesehen. Diese digitalen Materialien wurden ebenfalls vom Team des Anne Frank-Tages bereit gestellt. Da die Motivation in diesem Kurs inzwischen längst entflammt war, haben sie sich zudem auch mit der Geschichte von Otto Frank, dem Vater von Anne Frank, beschäftigt.

In weiteren Klassen erfolgte die Beschäftigung mit Anne Frank und der Geschichte des zweiten Weltkrieges auch schon vor dem eigentlichen Gedenktag. So erstellte die 7B mit Hilfe der Zeitung Collagen bzw. Plakate zu Anne Frank und der Hitlerjugend.

Da die Zehntklässler*innen bereits am Samstag verabschiedet wurden, wurde in diesem Jahrgang ebenfalls schon vorher an dem Thema gearbeitet. So schaute die 10C zum Beispiel den Film „Zug des Lebens“, in dem ein jüdisches Dorf sich 1940 selbst deportiert, um vor den Nazis zu fliehen. Im Anschluss daran haben sie auf den Postkarten des Anne Frank-Tages die Frage beantwortet, welche Bedrohung Nazis in der Gegenwart darstellen. Dabei betonten die Schüler*innen immer wieder, wie wichtig die Demokratie und das friedliche Zusammenleben aller Menschen sind.

Bildquelle: www.annefranktag.de