„Eine Studienfahrt, die einen lebenslangen Eindruck hinterlässt“, so das abschließende Urteil der beiden Schülerinnen Paula und Hannah, dem sich der Rest der Schülergruppe aus der Q1 der Gesamtschule Lotte-Westerkappeln anschließen konnte. Gemeint ist die Gedenkstättenfahrt nach Oswiecim/Auschwitz und Krakau, die in der Zeit vom 07.04.-13.04. stattfand.

Gemeinsam mit Schülern aus der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule Saerbeck erlebten die Schüler ein dichtes und eindrucksvolles Programm, das das Institut „Stätte der Begegnung“ organisierte. Neben dem Besuch des „Stammlagers“ Auschwitz 1, dem Vernichtungslager Birkenau mit seinen Gaskammern und Krematorien wurde anhand von Einzelschicksalen das Ausmaß der Unmenschlichkeit in der NS-Zeit deutlich. 

Wichtiges Ziel der Studienfahrt war es, sich ohne Schuldgefühle der historischen Verantwortung zu stellen, angesichts des größten Friedhofs der Geschichte, auf dem mehr als eine Million ermordete Juden, Tausende Sinti und Roma und sowjetische sowie polnische Kriegsgefangene eingesperrt und getötet wurden. Das wirft Fragen auf, die sich nicht so einfach beantworten lassen. In Auswertungsgesprächen und Reflexionen in Kleingruppen konnten die Schüler eine eigene Haltung zum Thema Holocaust entwickeln und auch ihrer Betroffenheit Ausdruck geben.

Nach der Stadtführung „Krakau in der Zeit von 1939-1945“ und dem Besuch des Schindler-Museums gab es die Gelegenheit, den eindrücklichen Schilderungen der Zeitzeugin Frau Lidia Maksymowicz zuzuhören. Sie machte deutlich, unter welchen Bedingungen sich die jüdische Familie auf einen Bauernhof verstecken konnte. Die Angst, verraten zu werden, war ein ständiger Begleiter.

Ein Abendessen im Jüdischen Viertel mit Livemusik beendete das dichte Programm.

Um die nachhaltigen Erfahrungen weitergeben zu können, konzipierten die Schülerinnen und Schüler eine Dokumentation und bieten als „Zweitzeugen“ im Projektraum der Gesamtschule Führungen für interessierte Klassen an.